2025: Fossile Emissionen mit neuem Rekordhoch

Der neue Bericht des Global Carbon Project zeigt: Die fossilen CO2-Emissionen werden 2025 ein Rekordhoch erreichen. Bleiben die Emissionen auf diesem Niveau, wird das verbliebene Kohlenstoffbudget zur Einhaltung der 1,5°C-Grenze voraussichtlich in vier Jahren aufgebraucht sein.
Die Projektionen des Global Carbon Project zeigen, dass global die Emissionen aus allen fossilen Quellen (Kohle, Öl und Gas) im Jahr 2025 ansteigen werden (im Durchschnitt Kohle 0,8%, Öl 1%, Gas 1,3%). In Europa sinken zwar die Emissionen aus der Kohleverbrennung, aber die Emissionen aus Öl und Gas steigen an.
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13.11.2025

Laut der neuen Studie des Global Carbon Project (GCP) werden die weltweiten Kohlenstoffemissionen aus fossilen Brennstoffen im Jahr 2025 voraussichtlich um 1,1% steigen und damit ein Rekordhoch erreichen.

Das Global Carbon Budget für 2025 prognostiziert für dieses Jahr 38,1 Milliarden Tonnen fossile Kohlendioxidemissionen (CO2). Bleiben die Emissionen auf diesem Niveau, wird das verbliebene Kohlenstoffbudget, um die 1,5°C-Grenze einzuhalten, voraussichtlich in vier Jahren aufgebraucht sein, berichten die Studienautoren des GCP, ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt.

Das Forschungsteam umfasste die Universität Exeter, die Universität von East Anglia (UEA), das CICERO Zentrum für internationale Klimaforschung, das Alfred-Wegener-Institut und mehr als 90 weitere Institutionen weltweit. Zwar schreitet die Dekarbonisierung der Energiesysteme in vielen Ländern voran. Dennoch reichem die bisherigen Klimaschutz-Anstrengungen nicht aus, um den Anstieg des globalen Energiebedarfs auszugleichen, stellen die Studienautoren fest.

„Das verbleibende Kohlenstoffbudget für 1,5 °C, das entspricht 170 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, wird bei der aktuellen Emissionsrate vor 2030 aufgebraucht sein. Wir schätzen, dass der Klimawandel derzeit die kombinierten Land- und Ozeansenken reduziert – ein klares Signal vom Planeten Erde, dass wir die Emissionen drastisch reduzieren müssen“, stellt Studienleiter Pierre Friedlingstein vom Global Systems Institute in Exeter fest.

35 Länder reduzieren ihre Emissionen

„Die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels sind sichtbar: 35 Länder haben es geschafft, ihre Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig ihr Wirtschaftswachstum zu steigern, doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren, und auch anderswo wurden wichtige Fortschritte bei der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen erzielt. Die Fortschritte sind jedoch noch viel zu fragil, um die globalen Emissionen nachhaltig zu verringern, die zur Bekämpfung des Klimawandels erforderlich ist. Die sich abzeichnenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Kohlenstoffsenken sind besorgniserregend und unterstreichen einmal mehr die Notwendigkeit dringender Maßnahmen“, meint Corinne Le Quéré, Forschungsprofessorin der Royal Society an der School of Environmental Sciences der UEA.

Die Projektionen des GCP zeigen, dass global die Emissionen aus allen fossilen Quellen (Kohle, Öl und Gas) im Jahr 2025 ansteigen werden (im Durchschnitt Kohle 0,8%, Öl 1%, Gas 1,3%). In Europa sinken zwar die Emissionen aus der Kohleverbrennung, aber die Emissionen aus Öl und Gas steigen an.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • Chinas Emissionen werden 2025 voraussichtlich um 0,4 % steigen – langsamer als in den letzten Jahren, was auf einen moderaten Anstieg des Energieverbrauchs in Verbindung mit einem außergewöhnlichen Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.

  • Indiens Emissionen werden voraussichtlich um 1,4 % steigen – ebenfalls langsamer als in den letzten Jahren. Ein früher Monsun reduzierte den Kühlbedarf in den heißesten Monaten. In Verbindung mit einem starken Wachstum bei den erneuerbaren Energien führte dies zu einem sehr geringen Anstieg des Kohleverbrauchs.
  • Für die USA (+1,9 %) und die Europäische Union (0,4 %) wird für 2025 ein Anstieg der Emissionen prognostiziert. Die Emissionen in diesen Regionen sind in den letzten Jahren zurückgegangen, aber kälteres Wetter und andere Faktoren führten zu einem Anstieg im Jahr 2025.

  • Die für dieses Jahr erstmals vorgelegten Emissionsprognosen für Japan liegen mit einem Rückgang von 2,2 % im Einklang mit den jüngsten Trends.

  • Für den Rest der Welt wird ein Anstieg der Emissionen um 1,1 % prognostiziert.

  • Der prognostizierte Anstieg der fossilen CO2-Emissionen im Jahr 2025 wird von allen Brennstoffarten getragen: Kohle +0,8 %, Öl +1 %, Erdgas +1,3 %.

  • Für den internationalen Luftverkehr wird ein Anstieg der Emissionen um 6,8 % prognostiziert (über dem Niveau vor COVID), während sie für den internationalen Seeverkehr unverändert bleiben dürften.

  • Im Zeitraum 2015–2024 bleiben die Emissionen aus dauerhafter Entwaldung mit rund 4 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr hoch, während dauerhafte Entnahmen durch Aufforstung und Wiederaufforstung etwa die Hälfte der Emissionen aus dauerhafter Entwaldung ausgleichen.

  • Die gesamten CO2-Emissionen – die Summe der Emissionen aus fossilen Brennstoffen und Landnutzungsänderungen – sind in den letzten zehn Jahren langsamer gestiegen (0,3 % pro Jahr) als im Jahrzehnt zuvor (1,9 % pro Jahr).

  • Die kombinierten Auswirkungen des Klimawandels und der Entwaldung haben Südostasien und große Teile der tropischen Wälder Südamerikas von CO2-Senken zu CO2-Quellen gemacht.

  • Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre wird im Jahr 2025 voraussichtlich 425,7 ppm erreichen, was 52 % über dem vorindustriellen Niveau liegt.

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